Im Spiel
Im Spiel machen Kinder Ernst. Das macht das freie Spiel zur Grundlage allen Lernens und Erkennens. Ein Kind braucht das Spiel wie die Liebe seiner Eltern, gesundes Essen und eine lebendige Umgebung. Wir beobachten, dass Kinder überall auf der Welt, ganz gleich in welchem Kontext sie aufwachsen, dasselbe Verlangen und denselben Grundduktus haben zu spielen. Freies Spiel erfolgt ohne Druck und Urteil, es ist grenzenlos, hat weder Anfang noch Ende, Zufall oder Absicht und es wertet nicht. Kinder „erspielen“ sich, wenn sie denn die Möglichkeit bekommen, alle notwendigen Fähigkeiten für ihre Zukunft. Spielerisch packen sie sich ihren „Koffer“ voll mit Erfahrungen, Begegnungen und vor allem mit Vertrauen in sich und die Welt.
Damit das gelingt, brauchen sie vor allem eins: Raum, Zeit und die Freiheit, sich im Spiel zu verlieren – und genau dadurch zu finden.
Zum Mätsch
Der wohl wichtigste Raum ist mit Abstand der Zwischenmenschliche. Dann, wenn wir den Wert von Zweien sinnbildlich begreifen, die erst zusammenkommen müssen, damit Großartiges entsteht. Genau dann, wenn sich jene Art von Kraft zeigt, die so nur in der Verbindung ihren Ursprung hat. Klingt pädagogisch matschvoll? Es ist erst die Verbindung von Sand und Wasser, die eines der grundlegendsten Spiele möglich macht: das Matschen. Nicht anders spielt es sich im zwischenmenschlichen Raum ab: Erst im Zusammenspiel entfaltet sich volles Potenzial und die Art von Möglichkeitsräumen, die grenzenloses Denken zulassen.
Mätsch ist Spiel – ohne Gewinner*innen. Dafür aber mit fantastischen Spielergebnissen, die überall dort entstehen, wo Perspektiven aufeinandertreffen, sich reiben, vereinen und weiterentwickeln. Genau dann, wenn sich Gegensätze ergänzen, sich Stärken verstärken und Unterschiede nicht trennen, sondern vereinen. Genau dann entsteht das, was größer ist als die Summe seiner Teile. Es ist die Magie des Miteinanders, das Brücken baut, jeden gleichsam wachsen lässt und allen wahrhaftig zeigt: Nur mit dem Spiel als Ziel, gelingt das Mögliche. Nur im Zusammenspiel gelingt Zukunft.
Über Raum
Spiel macht Zeit zum Raum. Deshalb dreht sich bei uns wirklich alles um spielvolle und gesunde Räume. Egal welche Dimension oder Flächenordnung, wir betrachten Spielen als Phänomen und Raum als Möglichkeit.
Erste und oberste Spielregel bei mätsch lautet demnach folgerichtig: Plane mit Beteiligung! Die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen, aber auch der Erwachsenen zu erkennen, planerisch umzusetzen, Sprachrohr sein und für ihre Bedürfnisse einzustehen, ist unsere professionelle Passion. Dafür spielen wir leidenschaftlich und rechnen gleichzeitig mit allem. Vorallem aber mit dem kreativen, freien, wilden, geborgenen und intimen Raum: Herzensort, der nach Herzenslust Sein und Werden möglich macht. Wir wollen beim Wachsen zusehen und betrachten dafür den Raum als Ganzes. Mätsch ist Vermittler und Verbindung zugleich: von Räumen mit Menschen, und umgekehrt, aber immer unter Beteiligung aller. Denn nur dem Kind gelingt, was die Zukunft sich wünscht.
Im Wert
Nachhaltige Planung und Gestaltung ist, was wir erlebbar in Wert bringen. Hierbei setzen wir auf drei Standbeine: vorhandene Materialien kreativ wieder verwenden, schonender Umgang mit Natur und Landschaft, und die Verwendung von naturnahen oder recycelten Materialien. Wir achten darauf möglichst wenig Flächen versiegeln zu lassen, hauptsächlich heimische und klimaresiliente Arten vorzusehen, sowie bei Spieleinbauten mit Naturmaterialien zu planen. Beim Einsatz von Steinen bevorzugen wir diese aus regionalen Steinbrüchen, um lange Transportwege zu sparen und die Identifikation zum Ort zu wahren. Für Spielgeräte planen wir weitestgehend splintfreies Robinienholz aus Europa ein, das sich durch eine hohe natürliche Dauerhaftigkeit (Resistenzklasse 1) auszeichnet und ohne Imprägnierung und ohne Pfostenschuhe auf Spielplätzen eingesetzt werden kann. Durch unbehandelte Materialien ist eine Verwertung bei Rückbau problemlos möglich. Fundamente werden, wo möglich, aus Mineralgemisch hergestellt, um den Einsatz von Beton zu verringern und die Materialtrennung beim Recycling zu vereinfachen. Bei Metallteilen verplanen wir vorwiegend Edelstahl, dies ist zwar in der Herstellung energieintensiv, aber sehr langlebig und lässt sich sehr gut dem Kreislauf wieder zuführen.
Bauseits vorhandene Materialien wie Pflaster, Natursteine oder intakte Spielelemente, lassen wir gerne in unsere Planungen einfließen und bringen sie durch frische Ideen wieder zum Strahlen. Baumbestand schützen wir und nutzen seine schattenspendende und kühlende Wirkung.
Im Dialog
Wir stehen in regelmäßigem Austausch untereinander um voneinander zu lernen, hierzu nehmen wir uns monatlich Zeit in unserer Mätsch Stunde. Auch arbeiten wir gemeinsam an unserem Studio, um zukunftsfähig zu sein.
Weiterentwicklung ist uns wichtig. Unser Team bildet sich regelmäßig fort, z.B. in langjähriger Partnerschaft mit dem TÜV Süd in Sachen Spielplatzsicherheit, zu Inklusion bei Maßstab Mensch oder der Stiftung Hopp-la , Gendergerechtheit, aber auch zu weiteren Fachthemen bei Fortbildungen der Architektenkammer. Außerdem bietet das Studio regelmäßig Inhouse-Fortbildungen zu relevanten Themen. Die Zufriedenheit unseres Teams liegt uns sehr am Herzen. Neben flexiblen Arbeitszeiten ist ein gemeinsamer, frisch gekochter Mittagstisch oder Yoga nur ein Teil unserer lebendigen Bürokultur.
Zur Wirkung
Im Spiel verbunden und in Zukunftsfragen angebunden. Erst so kann Wirkung nachhaltig in die Fläche gebracht werden. Nur so können auf ganzer Linie Flächenkonzepte neu gedacht werden. Und nur im Netzwerk aus den unterschiedlichsten Fachbereichen, die mit uns die Vision der bespielbaren Welt teilen, gelingt schließlich das Mögliche: Das freie Spiel.
Wir leben den Mehrwert aus der Verbindung vereinter Kräfte und Fähigkeiten, denn wir sind uns sicher: nur im Zusammenspiel, Hand in Hand mit allen Beteiligten, können wir zielgerichtet und ganzheitlich gesunde Räume für alle Menschen entstehen lassen.
